Vereinschronik

Die Anfänge der Trachtenmusikkapelle Gutau können nicht genau festgelegt werden, weil so gut wie keine Aufzeichnungen vorhanden sind. Weder ihre Gründer noch ihre ersten Mitglieder sind bekannt. Ein Lichtbild aus dem Jahre 1885 beweist jedoch, dass damals bereits eine 14 Mann starke Blasmusikkapelle musiziert hat.
1894 zählte diese Kapelle bereits 24 Mann, Anfang der 30er Jahre erhielten die Musiker eine einheitliche Uniform, Mitte der 30er Jahre wurde der Musikverein Gutau gegründet,
1936 spielten bereits 32 aktive Musiker bei der Ortsmusikkapelle Gutau. 1954 wurde in Gutau das Bezirksmusikfest gefeiert. Das Fest war für Gutau ein voller Erfolg. Bei der Konzertwertung erreichte man einen ersten Rang. Eine Marschwertung wurde damals noch nicht durchgeführt. Ein gemeinsamer Festzug aller teilnehmenden Kapellen krönte den Abschluss des Festes. 1960 wurde die Musikkapelle mit neuer Uniform eingekleidet. 
1961 erfolgte die Neuinstrumentierung der Musikkapelle. Der Blasmusikverband hatte die Umstellung von der höheren C-Stimmung auf B-Stimmung angeregt. Es musste damals die beachtliche Summe von 74.000 Schilling aufgebracht werden, welche durch die großzügige Spendenfreudigkeit der Gutauer Bevölkerung ermöglicht wurde. 1968 erreichte man beim Bezirksmusikfest in Rainbach sowohl in der Marschwertung als auch in der Konzertwertung einen ersten Rang mit Auszeichnung. In diesem erfolgreichen Jahr erfolgte auch die Umbenennung der "Ortsmusikkapelle" in "Trachtenkapelle Gutau". Man kleidete die Gutauer Musiker erstmals in eine schmucke Tracht. Die Kosten dieser Einkleidung betrugen 84.443 Schilling, welche wieder zum Großteil von der spendenfreudigen Gutauer Bevölkerung getragen wurden. 
1982 präsentierte die Musikkapelle anlässlich der Eröffnung des Gemeindeamtes erstmalig die neue Vereinstracht, in dunklem Grau gehalten. Die alte Tracht musste infolge Abnützung nach 14 Jahren ersetzt werden. Die zweite Tracht kostete beachtliche 384.000 Schilling. Auch diesmal spendete die Gutauer Bevölkerung wieder einen beträchtlichen Teil.
Im Jahr 1983 gab der OÖ. Blasmusikverband neue Richtlinien bezüglich der Marschwertung heraus. Dabei konnte jede Kapelle wahlweise in 5 verschiedenen Bewertungsstufen antreten. Für Kpm.Gradl war es selbstverständlich mit seinen Mannen sofort die höchste Kategorie im Marschieren (Stufe E) einzustudieren, stand doch das 100-jährige Jubiläum der Trachtenkapelle Gutau vor der Tür. Nach emsigen Vorbereitungsarbeiten feierte der Musikverein im Jahr 1985 sein 100-jähriges Bestehen, indem er das Bezirksmusikfest 1985 in Gutau veranstaltete. Es wurden die Konzertwertungen im Ägidiussaal der Pfarre Gutau und eine Marschwertung (beginnend vom Gemeindeamt bis zum Marktplatz) durchgeführt. Die Musikkapelle Gutau erreichte sowohl in der Konzertwertung (Leistungsstufe B) als auch in der Marschwertung (Höchststufe E) einen ersten Rang mit Auszeichnung. Während einer festlichen Feierstunde am Samstagabend am Marktplatz sangen die Gutauer Musiker und Musikerinnen das "Gutauerlied", gedichtet von Josef Fekete und vertont von Alfred Arbeithuber. Dieses einmalige Ereignis wurde von den anwesenden Festgästen mit tosendem Applaus honoriert. Mit dem Gesamtspiel der 22 teilnehmenden Musikkapellen des Bezirkes beendete man das hervorragend organisierte Jubiläumsfest. Nach der Bauverhandlung am 28. März 1989 wurde die Bautätigkeit am "Haus der Musik", so die treffende Bezeichnung des neuen Gebäudes, in dem auch die Musikschule ihren Platz finden sollte, aufgenommen. Mit 2400 geleisteten Robotstunden legten die Musiker selbst fleißig Hand an und trugen so zu einer beträchtlichen Reduktion der Baukosten bei. Das Haus der Musik wurde am 16. Oktober 1993 feierlich eröffnet. Die Kosten für den gesamten Bau beliefen sich auf ca. S 15,8 Mio, welche zu 2/3 vom Land OÖ. und zu 1/3 von der Gemeinde Gutau aufgebracht wurden. Mit S 400.000 Eigenleistung, die zu einem Großteil durch eine vorangegangene Haussammlung möglich geworden war, griff der Musikverein der Gemeinde finanziell unter die Arme.